Editorial September 2024

Diese Ausgabe erscheint kurz vor den Wahlen zum Sรคchsischen Landtag. Auch die Redaktion bangt um den Ausgang. Nur in einer freien Demokratie kรถnnen wir eine Zeitschrift herausgeben. Auch wenn wir keine thematischen Beitrรคge zur Wahl haben, zeigt sich in einigen Artikeln die Situation unserer in zรคhe Jahre gekommenen Demokratie.


Jรผrgen Frohse

Rainer Petrovsky grรผndete mit Freunden ein eigenes Theater, das heute im ยปBrรคustรผbelยซ am Kรถrnerplatz zu Hause ist und ohne Zuschรผsse auskommen muss. Nach seiner Meinung muss sich im Land etwas รคndern. Er lรคdt jetzt zu Matineen, zu Diskussionsveranstaltungen, in sein Theater ein (S. 3).
Vor 30 Jahren โ€“ wo ist die Zeit hin? โ€“ wurde die wieder aufgebaute Loschwitzer Kirche geweiht. Das gelang durch bei- spielloses Engagement vieler Beteiligter, was sich auch auf die Baukosten von nicht einmal fรผnf Millionen DM auswirkte. Auf meine Frage, ob ein solches Projekt heute mรถglich wรคre, antwortete Dietmar Selunka: ยปAuf gar keinen Fallยซ (S. 4).
Nur eine groรŸe Wahlveranstaltung gab es am Elbhang, die von der Sรคchsischen Landeszentrale fรผr politische Bildung in der Weinbergkirche Pillnitz organisiert wurde. Neben weiteren von Parteien organisierten Gesprรคchsrunden gab es in Hosterwitz wieder einen Runden Tisch. Wir sollten die Erfahrungen von 1989 jetzt nutzen, war die Meinungder Runde (S. 11).
Es gibt auch positive Entwicklungen: Nachdem die Schule in Niederpoyritz 2000 geschlossen werden musste, setzten sich wenige Kommunalpolitiker konsequent fรผr die Neuetablierung dieses Schulstandortes ein โ€“ mit Erfolg. Jetzt konnte die Einweihung gefeiert werden (S. 35). Und das Grab von Caspar David Friedrich auf dem Johannesfriedhof war kaum mehr zu
erkennen. Die Ilse-Bรคhnert-Stif-tung lieรŸ es restaurieren und der Restaurator Dirk Bรถhme gestaltete ein Denkmal dafรผr. (S. 15).