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Editorial Dezember 2005
Besonders in der Vorweihnachtszeit ziehen sie unsere Blicke in festlich dekorierte Schaufenster, locken uns in Museen mit Weihnachtsausstellungen: Historische Miniaturen und Puppenstuben, Weihnachtsberge und Bergwerke.

Ob hohe Kunst, Volkskunst oder Hobby, ob Krippenspiel oder die groรe Engelsammlung โ die Faszination an der โWelt im Kleinenโ vereinigt Groร und Klein. Vom Makoliesโschen Schaufenster in Loschwitz bis zum Berggeist mit den glรผhenden Augen im Volkskunstmuseum kann die Entdeckungsreise durch Dresden gehen, das sich mรคchtig in Stimmung fรผr das Fest bringt. Auch zu Hause weicht die moderne Sachlichkeit โ endlich werden โdie Mรคnnelโ wieder vom Boden geholt!
Keine Feststimmung erregte dagegen die Nachricht, dass das gerade noch beim Elbhangfest gefeierte Unesco-Welterbe bereits gefรคhrdet ist.
Schon damals empfand ich es als merkwรผrdig, dass die Planung fรผr den Bau der Waldschlรถรchen-Brรผcke von der Unesco kommentarlos toleriert wurde. Nun muss das Thema wieder auf den Tisch. Eine weitere Elbquerung wird von der Mehrheit der Dresdner befรผrwortet. Aber muss sie so aussehen? Warum wurde die Tunnelvariante verworfen, die beides leisten kรถnnte โ die Verkehrslรถsung, die Bewahrung der einzigartigen Landschaft und damit den Welterbe-Status?
Wenn Sie demnรคchst an Wintertagen den Kรถrnerweg zum Waldschlรถรchen entlangspazieren: Stellen Sie sich vor Ort den Einschnitt der Brรผcke in das Stadtbild vor. Wer diese Landschaft liebt, darf nicht als โvaterlandsloser Geselleโ beschimpft werden. Zur Seele von Dresden gehรถren auch die unbebauten Elbauen mit ihren wundervollen Blickbeziehungen.
Eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit und einen guten Jahresstart wรผnschen Herausgeber und Redaktion.