Editorial November 2023

Man kann doch nicht alles verbieten, werden einige Leser denken, wenn sie Pro & Kontra zu Christmas Garden lesen. Gรคste, die diese Lichtshow besuchen, bemerken nicht das AusmaรŸ der Belรคstigungen fรผr die Anwohner, die wochenlang damit leben mรผssen, und die Umwelt. Daher ist es legitim zu hinterfragen, ob Pillnitz der richtige Ort fรผr das Event ist.

Jรผrgen Frohse

Wenn die Schloss- und Parkverwaltung in Pillnitz Gesprรคchswรผnsche der aufgebrachten Anwohner ablehnt, ist eine Petition an den Landtag eine Mรถglichkeit, Demokratie einzufordern (S. 10).
Die Markierung der Radwege auf dem Blauen Wunder wurde erneut verschoben, das Wetter mache es nicht mรถglich. Gleichzeitig wurde aber die Radwegmarkierung auf der GrundstraรŸe ausgefรผhrt. Ein Lehrer in meiner Berufsschule akzeptierte kuriose Ausreden, wenn man mal zu spรคt kam. Da war die Bahnschranke unten, obwohl es weit und breit keinen Zug gab. Dass Markierungsarbeiten wegen des Wetters um ein halbes Jahr verschoben werden mรผssen โ€“ diese Ausrede wรคre bei ihm durchgefallen. Es gibt offensichtlich eine starke Auto-Lobby, die diese Radwege auf die ยปlange Bank schiebenยซ will.
Der Treidelpfad an der Elbe droht durch Hochwasser oder Bewuchs zuzuwuchern. Er liegt in Schutzzonen fรผr Landschaft, Flora und Fauna. Offiziell geht daher sehr wenig. Der Wachwitzer Michael Dilger fragte nicht viel und machte es mit Beharrlichkeit wett. รœber viele Jahre sรคuberte er den Weg und zerstรถrte dabei keine Naturrรคume. Jetzt wird er vom Mรคnnernetzwerk Dresden unterstรผtzt (S. 14).
Dass jemand sein ganzes Leben in einem Haus verbrachte, wird immer seltener. Der Bรผhlauer Christian Thiele wohnt seit 86 Jahren im ehemaligen Rathaus, in dem seine Eltern die Gastronomie betrieben. Er hat viel zu erzรคhlen (S. 28).