Editorial Oktober 2021

Wir »wandern« in dieser Ausgabe wie einst der »Pumphut« in sächsischen Sagen von Mühle zu Mühle am Elbhang und im Hochland. Die meisten Mühlen existieren nicht mehr oder werden heute anderweitig genutzt.

Christian Mögel und Alexander Schreiber suchten überlieferte Mühlendetails (S. 10) und wurden fündig. Wir müssen uns bis nach Porschendorf begeben, um eine Mühle in Betrieb erleben zu können (S. 20). Im Windmüllerhaus in Zaschendorf wird der Gast köstlich bewirtet, sodass hier immer eine fröhliche Stimmung herrscht und der »Pumphut« keine bösen Streiche spielen muss (S. 3). Die Gaststätte Meixmühle ist leider seit letztem Jahr geschlossen, aber es stehen zumindest Erfrischungsgetränke zur Selbstbedienung mit einer Kasse des Vertrauens bereit (S. 30). An der Heidemühle bekommen Wanderer am Wochenende in einem Biergarten Speisen und Getränke, das Gasthaus ist noch im Bau (S. 35).
Auf das Thema Mühlen stieß uns Helmut Dorschner. Er forscht seit Jahren in Akten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert zum Mahlzwang in Sachsen. Die bisher nirgends so detailliert zu findende Aufarbeitung der frühen Mühlengeschichte birgt manche neue Erkenntnis (S. 6). Einen alten Stich Ludwig Richters eines Abschieds von einer Mühle (S. 9) übersetzt Holger Friebel mit seinem Cartoon in heutige Zeit (S. 11). Müller, der Betreiber der Mühle, ist einer der häufigsten Familiennamen in Sachsen. – Unser Gourmet Christian Müller nimmt sich des Themas »Das oder der Korn« an, und mit feinen Likören beschäftigt sich Mathias Müller, Geschäftsführer der Dürrröhrsdorfer Gustav Müller GmbH (S. 22), der von Katrin Richter vorgestellt wird. Wir spannen den Bogen auch gedanklich, künstlerisch und spielerisch weiter – vom Kampf des Don Quijote gegen die Windmühlenflügel, über das Mühle-Spiel bis zur Kaffeemühle. Gute Unterhaltung.

p.s. Zum Verständnis unseres »Mahlwerkes«: Als oberschlächtig bezeichnet man ein Mühlrad, das durch Wasser von oben angetrieben wird, beim unterschlächtigen läuft das Wasser unten gegen das Rad.