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Editorial September 2020
Die auf den folgenden Seiten beschriebenen ยปLebens-Wegeยซ spielten sich in jรผngerer Zeit ab. Die Kรผnstlerin Helga Knobloch (siehe Seite 3) wohnte jahrzehntelang auf dem von der Grundstraรe abzweigendem Grรผndelsteig. Auch in solchen Straรennamen spiegelt sich die weiter zurรผckliegende Geschichte und Topografie unserer Elbdรถrfer diesseits und jenseits des ยปBlauen Wundersยซ wider, die aus Fuรwegen entstanden sind.

Manche dieser Namen haben Bestand, andere waren oder sind den Zeitlรคuften unterworfen, und manche sind gar verschwunden, wie das am Beispiel der ยปCommunikationswegeยซ aufย Loschwitzer Flur (siehe Seiten 10 โ 12) deutlich wird.
Und viele Straรenschilder verweisen uns nicht nur auf Verkehrs- und Verbindungswege. Vielmehr ist es das historische oder landschaftliche Umfeld, in dem wir uns bewegen โ gehend oder fahrend.
Die Dresdner Straรen waren nach 40 Jahren ยปSozialismusยซ in einem bedauernswerten Zustand. Kein Wunder, dass sich das Augenmerk der Stadtpolitik nach dem Umbruch 1989 auf deren Sanierung richtete. Es bedurfte groรer Anstrengungen, zum Beispiel Pillnitzer Landstraรe und Grundstraรe zu erneuern. Fรผr Wege und Stege blieben kaum Kapazitรคten รผbrig.
Der Eindruck, dass die Stadt nicht bรถse war, wenn Eigentรผmer Wegeverbindungen schlossen und sie somit nicht mehr verantwortlich war, ist wohl nicht ganz falsch. Doch es hat ein Umdenken eingesetzt. Das Auto soll in den Stรคdten an Bedeutung verlieren. Rad- und Fuรwege werden wichtiger.
Vielleicht รถffnet sich jetzt ein Zeitfenster, gesperrte historische Wege am Elbhang wieder begehbar zu machen.
Dietrich Buschbeck undย Jรผrgen Frohse