Im Widerspruch zur Kulturlandschaft

Argumente von Dr. Christian Striefler, Geschรคftsfรผhrer von Staatliche Schlรถsser, Burgen und Gรคrten Sachsen gemeinnรผtzige GmbH โ€“ vorgetragen zum Aktionstag der Bรผrgerinitiativen gegen den Kiesabbau in Sรถbrigen und Industriepark Oberelbe stoppen (IPO) am 18. Mรคrz im Barockgarten GroรŸsedlitz.

Kulturlandschaft Pillnitz

Schlosspark Pillnitz und die umliegenden Flurstรผcke, Weinberge, die Weinbergkirche, Obstbauflรคchen und der angrenzende Borsberghang sind Bestandteil einer bundesweit wohl einzigartigen Kulturlandschaft, der โ€žKulturlandschaft Pillnitzโ€œ. Der geplante Kiesabbau steht in unlรถsbarem Widerspruch zum Erhalt dieser denkmalgeschรผtzten Kulturlandschaft.

Blickbeziehungen

Wesentlicher Teil des Gesamterlebnisses von Schlosspark Pillnitz und die ihn umgebende Kulturlandschaft sind die Blickbeziehungen zwischen den Weinbergen und dem Elbtal. Blicke bei Fรผhrungen zur Weinbergkirche oder zur Ruine auf dem Schlossberg wรผrden von industriellenย  und bergbautechnischen Anlagen mit bis zu zehn Meter hohen Erdwรคllen und vom eigentlichen Kieswerk geprรคgt werden. Das ist fรผr uns, die wir unseren Auftrag darin sehen, den kulturhistorischen Wert von Schloss & Park Pillnitz als solchem aber auch als Teil der gesamten Kulturlandschaft Pillnitz zu erhalten einfach nicht hinnehmbar.

Lรคrm- und Staub

Wir fรผrchten, dass wir durch den Kiesabbau im direkten Umfeld vom Schlosspark Pillnitz mit erheblichen Lรคrm- und Staubimmissionen im Elbtal werden rechnen mรผssen.

Sinkender Grundwasserspiegel

Die uns bisher vorliegenden Unterlagen enthalten keinerlei Angaben รผber eventuelle Gefรคhrdungen fรผr das Gartendenkmal mit seinen botanischen und dendrologischen Sammlungen und wertvollen Gehรถlzbestand aus dem 18. Jahrhundert durch hydrologische Standortverรคnderungen. Wir befรผrchten, dass der bereits jetzt niedrige Grundwasserspiegel infolge des umfangreichen Aushubes in direkter Nachbarschaft des Gartendenkmals Schlosspark Pillnitz weiter sinken wird. Dies bedeutet fรผr viele, bereits jetzt durch anhaltende Trockenheit und niedrigen Grundwasserspiegel gestresste Pflanzen das Ende und damit auch das Ende vom Schlosspark Pillnitz.