Stellungnahme des Ortsverein Pillnitz e.V.

Schlosspark Pillnitz ist seit โ€žKรถnigs Zeitenโ€œ ohne Eintritt fรผr alle da โ€“ und sollte es bleiben

Der Besuch des Schlossยญparks in Pillnitz soll nun nach fast zehnjรคhriger immer wieder angekรผndigter Absicht und widersprรผchlicher Argumentation Eintritt kosยญten. Der Ortsverein Pillnitz e. V. und mit ihm eine Vielzahl von Bรผrgern, die Gewerbetreibenden von Pillnitz, Bรผrger und Bรผrgervereine aus Dresden und Umgebung kรถnnen diese Entscheidung der โ€žStaatlichen Schlรถsser und Gรคrtenโ€œ nicht nachvollziehen. Die Plรคne, die Nutzbarkeit des Pillnitzer Schlossparks durch Eintrittsgelder stark einzuschrรคnken, erschrecken uns.

Der Ortsverein Pillnitz e.V. hat die wichtigsten deutschen โ€žSchlรถsser und Gรคrtenโ€œ angeschrieben. Das Ergebnis der Analyse zeigt, dass die meisten Gรคrten fรผr den Bรผrger frei betretbar sind. Die Stiftung Thรผringer Schlรถsser und Gรคrten, die Stiftung PreuรŸische Schlรถsser und Gรคrten Berlin-Brandenburg, die Kulturstiftung Dessau-Wรถrlitz, die Bayerische Verwaltung der Staatlichen Schlรถsser, Gรคrten und Seen und viele andere teilten uns mit, dass fรผr den Besuch der Garten- und Parkanlagen kein Eintritt erhoben wird. Gรคrten wie โ€žPlanten und Blomenโ€œ in Hamburg, Schรถnbrunn bei Wien, Gรคrten in Paris, Oslo, Prag, Warschau… Tokio sind fรผr die Bรผrger ohne Eintrittsgeld betretbar.

Die stรคdtebauliche Struktur des Ortsteiles Pillnitz ist so gewachsen, dass der Park, vor allem mit den hangseitigen Erweiterungen Ende des 18. Jarhunderts und seinen Wegebeziehungen Teil des Ortskernes Pillnitz ist. Das heiรŸt, der tรคgliche Weg einer Anzahlย  Pillnitzer Bรผrger und Bรผrger der Nachbargemeinden fรผhrte immer durch den Park. Auch heute noch wรคhlen viele, vor allem ร„ltere diese Wege zum Einkauf, da der Umweg รผber den Berg zu anstrengend ist.

Der Spaziergang in Pillnitz mit Familie, Kindern und Gรคsten ist bei vielen Dresdnern Tradition. Das kostenfreie Erleben von Landschaft, Gartenkunst und Architektur, von Natur und Kunst in unserem Teil des โ€žWelterbesโ€œ, das Sehen und Gesehenwerden ist seit โ€žKรถnigs Zeitenโ€œ Teil der Naherholung und Entspannung, fรผr die โ€žReichenโ€œ und die โ€žร„rmerenโ€œ, fรผr die Alten und die Kinder.

Die Gastronomen und Gewerbetreibenden befรผrchten mit dem Eintritt nicht nur eine Verringerung der Gรคstezahl, sondern mit der SchlieรŸung der Tore direkt vor ihrer Gaststรคtte (โ€žEinkehr am Palmenhausโ€œ, โ€žParkcafeโ€œ) erhebliche UmsatzeinbuรŸen. Entgegen der jetzt geplanten SchlieรŸung forderte der Ortsverein die zusรคtzliche ร–ffnung des vorhandenen Tores gegenรผber der Lohmener StraรŸe 1, direkt gegenรผber desย  Platzes โ€žAm Rathausโ€œ mit seinen Gaststรคtten, der Sparkasse und den anderen Gewerbetreibenden. Der รถffentliche Nahverkehr hat vor einiger Zeit mit der Verlรคngerung der Buslinie 83 Haltestellen an diesen โ€“ nun geschlossenen โ€“ Torenย  eingerichtet.

Der berechtigte Wunsch der Schlรถsserverwaltung, รผber Eintrittsgelder den Haushalt und den Steuerzahler zu entlasten, sollte wie bisher mit Eintrittsgeldern zur Besichtigung der Museen, Gebรคude oder Pflanzhรคuser bzw. Sonderausstellungen realisiert werden. Nur mรผssen diese dann auch so attraktiv sein, dass jeder Zugang wรผnscht. Da der Ortsverein zur Geschichte von Pillnitz und zur Geschichte der Gรคrten und der Schlossanlage sammelt und forscht, kann er inhaltlich hier seinen kleinen Beitrag leisten.

Denen, die sich wundern, dass man fรผr die Besichtigung des Parks nichts zahlen muss, gibt man die Gelegenheit dazu und sollte es auch weiterhin tun. รœber Parkflรคchen fรผr Busse und PKWย  fรผr Touristen, Reisegruppen und Veranstalter kรถnnen Wege zu Einnahmen gefunden werden. Parkplรคtze sind ohnehin dringend notwendig und mรผssen mit allem Nachdruck realisiert werden.

Dr. Volkrad Drechsler,
Vorsitzender des Ortsvereins