Der Loschwitzer Gärtner Otto Wilhelm Stein gestaltete denFriedhof Dölzschen

Im Jahre 1924 wurde in Dölzschen ein kleiner Friedhof eingeweiht, an dessen Planung und Gestaltung der 1893 in Halle/ Saale geborene Loschwitzer Gärtnermeister und Garten­architekt Otto Wilhelm Stein († 1979) maßgeblich beteiligt war.


Dass es diesen kleinen Gottesacker, der heute zu den vier kommunalen Friedhöfen Dresdens gehört und dessen Schließung diskutiert wurde, noch gibt, ist sicher auch der Tatsache geschuldet, dass der bekannte Romanist und Schriftsteller Victor Klemperer (1881 – 1960) – es sei an dieser Stelle vor allem an seine Tagebücher erinnert – dort seine letzte Ruhe fand.

Blick vom Veilchenweg auf die Landschaftgärtnerei Otto W. Stein, 1954, Foto: unbek. Fotograf, Slg. Matz Griebel


Heute steht der Friedhof unter Denkmalschutz und das Engagement des pensionierten Sängers Prof. Karl-Heinz Koch für diesen soll hier unbedingt erwähnt sein!
Das Land, auf dem sich der Friedhof befindet, wurde im Jahre 1920 von der Gemeinde Dölzschen einem Loschwitzer (!) Fabrikbesitzer namens Arno Reichelt abgekauft.

Rechnung der Gärtnerei, 1959, Foto: unbek. Fotograf, Slg. Matz Griebel


Über den Friedhof und seine Geschichte informiert eine kleine Broschüre, die man aus dem Internet unter www.bestattungen-dresden.de/friedhof-doelzschen herunterladen kann.
Zurück zu Otto Wilhelm Stein. Er erwarb das Haus und Grundstück Pillnitzer Landstraße 20, in dem er sich dann seine Wohnung und ein Büro für Gartengestaltung einrichtete. Ein umfängliches Gelände mit Baumschule war zwischen Amts- und Winzerstraße – da wo sich heute die Losch­witz-Arkaden befinden – angesiedelt.

Grab von Eva und Victor Klemperer auf dem Friedhof Dölzschen. Foto: Paulae/wikimedia cc by 3.0


Zwei Bilddokumente davon stammen aus dem Archiv von Matz Griebel und natürlich lohnt sich zum Thema auch wieder ein Blick ins »Losch­witz-Lexikon«.
Christian Mögel