Editorial April 2011

Schockierende Nachrichten aus vielen Regionen dieser Welt, vor allem aber aus Japan, machen Beitrรคge dieses Elbhang-Kuriers zu โ€žPillepalleโ€œ โ€“ ein treffenderes Wort fรคllt mir nicht ein.

Jรผrgen Frohse
Jรผrgen Frohse

Ein ganzes Land versank รผber Wochen im Chaos und Kernreaktoren drohen noch immer zu explodieren, wir jedoch streiten um Parkplรคtze an der Elbe und รคrgern uns รผber das Vertreiben eines Gemรผseladens und der Post aus einem Einkaufszentrum. Dabei bestand bis vor wenigen Jahren in Rossendorf, etwa zehn Kilometer entfernt, der erste, in der DDR gebaute Kernreaktor. Obwohl nur als Forschungsreaktor genutzt, ging auch von ihm eine permanente Gefahr aus. 1991 wurde er abgeschaltet und erst 1999 stillgelegt.

Diese weise Entscheidung der Umbruchjahre, die auch auf Druck der Bรผrgerinitiativen erfolgte, lรคsst uns Dresdner den Frรผhling auch in diesem Jahr relativ unbeschwert beginnen โ€“ die Gefahren sind weit weg. Wir freuen uns, an der Elbe zu sein, was die einen mit und die anderen ohne Auto wollen (Seite 3). Die Biergรคrten, aber auch die kleinen Kaffeehรคuser (Seite 4) erwarten nach einem langen Winter endlich wieder steigende Umsรคtze. Vielleicht haben andere noch ihre AWO in der Garage, mit der sie bei einer Ausfahrt gerade in dieยญsem Jahr fรผr Aufsehen sorgen wรผrden (Seite 14). Und die Dresdner Kleingรคrtner laden im Frรผhjahr nicht nur privat zur Grillparty, sondern feiern 100 Jahre Kleingartenbewegung in Dresden ausgiebig und รถffentlich (Seite 8).

Unsere Gedanken und Hoffnungen werden dennoch immer wieder in Japan sein (siehe auch nebenstehende Information und Spendenaufruf).

Herausgeber und Redaktion wรผnschen dennoch allen Lesern und Anzeigenkunden ein frรถhliches Osterfest.