Dein Warenkorb ist gerade leer!
Editorial August 2012

Wieviel Bรผrgerbeteiligung kann eine Verwaltung ertragen? In dieser Ausgabe sind mehrere Beispiele zu finden. Die frรผhยญzeitige Bรผrgerbeยญteiligung zum Hochยญwasserschutz (S. 9) erstritten die Laubegaster. Das Umweltamt hatte erhebliche Mehrarbeit, kann aber jetzt mit breiter Zustimmung die Planungen beauftragen.
Der Kampf einer Blasewitzer Bรผrgerinitiative gegen die Demontage von Gaslaternen fand einen ungewรถhnlichen Verlauf (S. 19). Er verlief nicht im Sande, wie so mancher andere, sondern die Initiatoren fanden zur ersten Einwohnerfragestunde des Stadtrates Gehรถr. Jetzt wurden fraktionsรผbergreifende Antrรคge eingereicht, die neuen โGewerbegebietsleuchtenโ wieder zu entfernen.
Ganz anders verlief die Verschlieรung des Parks in Pillnitz als administrativer Akt des Freistaates โ der Bรผrger als Feind. Die Pillnitzer wehrten sich (bisher) erfolglos. Zum Elbhangfest wurde der Festumzug an einem eigens errichteten Eingangstor mit hintersinnigem Humor aufgehalten (Fotos: http://bildarchiv.elbhang-phoยญto-galerie.de). Ein satirisches Puppenspiel gab es vom Niederpoyritzer Puppentheater (S. 7).
Bestimmt nicht jeder Vorgang muss durch Bรผrgerbeteiligung begleitet werden. Dieser Aufwand kann von keiner Verwaltung geleistet werden. Aber dort, wo โSprengkraftโ lauert, sollte man sie wagen. So gab es massive Proteste um die Vorlage zur Fortschreibung der Schulnetzplanung. Im Ortsbeirat Loschwitz nahm man sie zweimal nur zur Kenntnis, ohne ihnen zuzustimmen. Kurz vorm Stadtratsbeschluss wurde eine Lรถsung im Ausschuss Allgemeine Verwaltung fรผr die Hosterwitzer Grund- und Mittelschule gefunden. Ein Kompromiss, der beiden Schulen eine Chance einrรคumt โ allerdings zu Lasten der Grundschule, die umziehen muss. Der Vorschlag wurde nicht mit den Eltern und nicht mit den Lehrern diskutiert. Niemand wurde in diesem Verfahren โmitgenommenโ und so gibt es jetzt auch gegen diesen Beschluss erheblichen Widerstand (S. 2).