Editorial Februar 2009

Ist das Ende des Mediums โ€žBuch aus Papierโ€œ in Sicht, wie technische Entwicklungen glauben machen mรถchten? Nicht nur die andauernd groรŸe Resonanz auf Tellkamps โ€žDer Turmโ€œ (Seite 23), auch die โ€žBuchkinderโ€œ auf unserem Titel (und S. 8 โ€“ 9) beweisen das Gegenteilโ€ฆ

Holger Friebel
Holger Friebel

Einmal in der Woche arbeiten sie in der Alten Feuerwache Loschwitz, eine Ausstellung im Kaffee Wippler zeugt von der Kreativitรคt der kleinen Buchgestalter. Unsere Druckerei โ€žLรถรŸnitz-Druck Radebeulโ€œ unterstรผtzte auf unsere Empfehlung hin diese Initiative durch Papierspenden.

Wer versucht hat, auf Papier zu zeichnen, dem sind die Ausstellung im unverdient wenig รถffentlich prรคsenten Hegenbarth-Archiv โ€“ gleich in der Nachbarschaft unseres Verlages โ€“ eine Offenbarung. Deshalb an dieser Stelle ein auรŸergewรถhnlicher โ€žKulturtippโ€œ: Bis 30. April โ€“ โ€žMit Josef Hegenbarth unterwegs, Skizzen und Szenen aus dem Lebenโ€œ, (Do 10 โ€“ 12, 14 โ€“ 16 Uhr).

Das tragische Lebensende eines lieblichen Baudenkmals wollen wir verhindern helfen: Sonst wird aus einem โ€žGartenlusthausโ€œ ein Trauerspiel darรผber, wie gesellschaftliches Interesse durch das Zuspรคtkommen von behรถrdlicher Aufmerksamkeit geschรคdigt wird. Die Zerstรถrung durch amtlich verfรผgten Abriss droht!

Auch uns bewegt die unertrรคgliche Verbindung des Gedenkens an die Zerstรถrung unserer Stadt mit einem Nazi-Aufmarsch. Wir verรถffentlichen einen Aufruf von fรผnf Elbhang-Vereinen, dem per โ€žGeh-Denkenโ€œ entgegenzutreten. Viele kirchliche, stรคdtische und gesellschaftliche Initiativen setzen sich fรผr ein โ€žwahrhaftiges Erinnernโ€œ ein. Wir erinnern mit einem Augenzeugenbericht des Architekten Rudolf Kolbe aus dessen Nachlass.ย  (Seite 16 โ€“ 17).