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Editorial Oktober 2011
Pfarrer Dietmar Selunka drehte in Loschwitz das ganz groรe (Glรผcks-)Rad. Wer will, kann in dessen Form auch das Zeichen der Friedensbewegung erkennen.ย Fรผr die Kirchgemeinde war es fรผrwahr ein Glรผck, diesen Pfarrer 30 Jahre als Oberhaupt zu haben. Der Wiederaufbau der Kirche, die Errichtung der Sozialstation, die Einrichtung einer Stiftung und die groรen Feierlichkeiten zum 300-jรคhrigen Bestehen der Gemeinde und des Jubilรคums der Kirchweihe sind als Leistungen der โรra Selunkaโ im Bewusstsein der Gemeinde verankert. Der Erntedankgottesdienst am 2. Oktober wird zum Abschiedsfest. Noch ist kein neuer Pfarrer fรผr das Kirchspiel benannt; Bewerber soll es aber geben, die in die groรen Fuรstapfen treten wollen.

In groรe Fuรstapfen mรผssen jetzt auch Nachfolger von Vereinsvorsitzenden am Elbhang treten. Otto-R. Wenzel wird zur nรคchsยญten Vorstandswahl des Ortsvereins Loschwitz-Wachwitz nicht mehr kandidierenย (sie musste aus diesem Grund verschoben werden), Jochen Schnabel will den Vorsitz des Elbhangfest-Vereins abgeben, anderen Vereinen geht es รคhnlich. Die โMacherโ der Umbruchjahre ziehen sich zuยญrรผck. Vor allem die Ortsvereine spรผren, dass der Aufbruch jener Jahre auch einen Bruch in der Bevรถlkerungsstruktur, in den jahrhundertealten Verknรผpfungen von โDorfgemeinschaftโ und Schule und im Verhรคltnis zwischen Privatsphรคre und Gemeinschaftssinn bedeutete. Ortsgeschichte wird in den Schulen kaum gepflegt, so nicht einzelne Lehrer die Initiative ergreifen. Viele in den letzten 20 Jahren Hergezogene fรผhlen sich noch immer nicht als Loschwitzer, Wachwitzer, Pillnitzer usw. Die โUrgesteineโ, deren Eltern und Groรeltern hier schon wohnten, gibt es kaum noch.
Diese Probleme hat die Kirchgemeinde Loschwitz nicht, denn ein weiteres groรes Verdienst des Pfarrers war es, neue Gemeindemitglieder, wo immer sie auch herkamen, integrieren zu wollen.