Frauenstadtarchiv ehrte Pauline Ulrich

Pauline Ulrich (1835โ€“1916) โ€“ Eine โ€žKรถnigliche Professorin der Schauspielkunstโ€œ
Veranstaltungsrรผckblick anlรคsslich einer kreativen Theater- und Familien-Geschichtsaufarbeitung

Pauline Ulrich Foto: W. Hรถffert (Hof-Photograph) / Familienarchiv der Nachkommen von Pauline Ulrich

Mit einem prรคchtigen BlumenstrauรŸ wurde der Schauspielerin, Moderatorin und Organisatorin kรผnstlerischer Events, Regina Felber (WeiรŸer Hirsch), fรผr ihren รผberzeugenden Auftritt am 11. September im Dresdner Stadtarchiv gedankt. Sie war gewissermaรŸen in die Rolle einer ganz GroรŸen am vormaligen Dresdner Hoftheater geschlรผpft, der โ€žKรถniglichen Professorin der Schauspielkunstโ€œ Pauline Ulrich. Es gelang Regina Felber durch ihre empfindsame, vielseitige Stimme und souverรคne Gestaltungskraft, Pauline Ulrich wieder lebendig werden zu lassen.

Selbst die Theaterkritiker von einst wรคren sicher voll des Lobes gewesen. Das Publikum war es allemal, auch wenn am Veranstaltungsabend kein Mรถbelwagen vorgefahren kam, der โ€žvollstรคndig gefรผllt war mit Krรคnzen, Blumen und Ehrengeschenkenโ€œ, wie es zum 50. Bรผhnenjubilรคum von Pauline Ulrich 1909 der Fall gewesen war. Die Veranstaltenden, das Frauenstadtarchiv im FrauenBildungsHaus Dresden e. V. sowie die IG Schauspiel Dresden e. V., bescheinigen in Auswertung dieses Abends: Es war eine wรผrdige und gelungene Veranstaltung fรผr eine bedeutende Schauspielerin der Dresdner Theatergeschichte.

Dass diese Veranstaltung gelingen konnte, ist vielen Mitwirkenden zu verdanken, die an dieser Stelle nicht alle genannt werden kรถnnen. Hervorzuheben ist das Engagement von Katrin Riedel vom Archiv des Dresdner Staatsschauspiels und die Unterstรผtzung von Bernd Beyer (Blasewitz), der Einblicke in seinen Materialfundus ermรถglichte. Ute Hรคse (Loschwitz) hatte fรผr den Abend Ergebnisse aus ihren Recherchen, u.a. in den Bauunterlagen der neuen Eigentรผmer der Sommerresidenz von Pauline Ulrich, der โ€žVilla Paulaโ€œ, Kรถrnerweg 12, zur Verfรผgung gestellt.

Als Tondokument kam ein aufgezeichnetes Gesprรคch mit Dr. Wolfgang Tunger (ehemals Loschwitz) zum Vortrag, der sich im Vorfeld des 175. Geburtstages der Hofschauspielerin im Jahr 2010 fรผr die Wiederherstellung der Grabstelle auf dem Alten Annenfriedhof eingesetzt hatte (EHK Nov. 2010 und Jan. 2011). Ein Highlight war ein moderiertes Gesprรคch mit einem Familienmitglied von Pauline Ulrich, mit Sixtine Crutchfield (Schweiz). Danach hinterlรคsst die Hofschauspielerin ein bislang unbekanntes, umfangreiches familiรคres Erbe, das auf eine Aufarbeitung wartet. Frau Crutchfield und weitere Familienmitglieder aus der Schweiz, Canada und Deutschland waren extra zur Veranstaltung nach Dresden gereist.

Die engagierte Mitarbeiterin des Dresdner Amtes fรผr Stadtgrรผn (und Abfallwirtschaft), Heike Richter, berichtete in Wort und Bild รผber die Restaurierung der Grabstelle, die zwar durch Dr. Tunger ihren Anfang genommen hatte, jedoch nicht ohne das zustรคndige Amt, einen Steinmetz, die Friedhofsverwaltung und den Verein Arbeit und Lernen e. V. hรคtte realisiert werden kรถnnen.

Nicole Schรถnherr-Trenkmann M.A.