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Nur das Sonntagswetter hatte keinen Humor
Der Freitagabend war so, wie man sich Elbhangfest-Wohlfรผhlwetter vorstellt, entsprechend strรถmten die Besucher und floss auch der Wein in Strรถmen. Ein fantastisches Erรถffnungskonzert โLa Calistoโ, Gartenkonzerte und Bรผhnenrock gerieten im รberschwang der Tรถne auch in Konkurrenz.

Foto: Jรผrgen Frohse
Mitunter war es auf der Weindorfbรผhne Loschwitz zu viel anย Lautstรคrke, die โSound-of-Dresden-Gewinnerโ Alice Roger waren hier an der falschen Adresse. Der Stimmung im Weinยญdorf insgesamt tat das wenig Abbruch. รberall Treffen, Gesprรคche mit Freunden, Nachbarn, Kรผnstlern bis in die Nacht hinein. Auch der Sonnabend geriet trefflich witzig: Festumzug mit vielen originellen Bildern von Matz Griebels Pfeifkesselhut bis zur Asphaltschwalbe mit den herrlichen Blondinenwitzen zeigte der Festumzug, was Engagement aus knappen Mitteln machen kann.

Foto: Jรผrgen Frohse
Der Besucherstrom zog mit nach Pillnitz, wo auch die Neugestaltung des Festgebietes rund um die neue Bรผhne am Wasser sehr gut angenommen wurde. Der groรe Markt mit Handgemachtem war ebenfalls eine Neuheit und eine passende Bereicherung. Abends gab es in Pillnitz ein hervorragendes Konzert mit AnnaMateur โ jetzt kamen die ersten Tropfen und die Veranstalter begannen um ihren Hรถhepunkt, โDie groรe Reiseโ der beiden Berliner Theater Anu und Magica, zu zittern. โ Tausende Kerzenlichter waren in รberflutungsgefahr. Doch es ging gut โ das magische Theater konnte stattfinden. Und wer ihm sein Herz รถffnete, wurde reichlich belohnt.

Foto: Holger Friebel
Nach dem Lachen รผber den sรผร schnarchenden Narren am Tor ging es mit der Uhr im leuchtenden Reisekoffer auf einen Weg vorbei an phantasievollen, berรผhrenden Bildern. Wer die Hand reichte, wurde mit einem Streicheln angerรผhrt, wer sich im Spiegel zeigte, mit einem Sternengedicht belohnt. Eine Anleitung zum Fliegenlernen inklusive. Was fรผr starke Bilder, was fรผr ein faszinierendes Lichterspiel auf dieser groรen Wiese am Chinesischen Pavillon. Das war Elbhangfest pur! Und in Wachwitz tanzte man noch im Regen auf der Straรe zu den Nierentischen.

Foto: Holger Friebel
Leider wurde der (Wieder-) Spielยญort Wasserwerk trotz des Konzerterfolg noch zu wenig wahrgenommen, eine bessere Beschilderung kรถnnte Abhilfe schaffen.
Ein Beatles-Song fรผr Loschwitz
รber zwei glรคnzende Festtage zog sich dann der Regenvorhang des Sonntages. Trotz der daraus folgenden Unsicherheiten รผber das finanzielle Ergebnis hatte auch dieser dritte Tag viel zu bieten. Beim morgendlichen Gang auf der Suche nach Anwohner-Humor musste die Jury lange suchen, um wenigstens einige Beitrรคge zu entdecken. Es stimmt nachdenklich, dass so Wenige sich beteiligten und letztendlich die zwรถlfjรคhrige Emilia aus Hosterwitz die beste Idee hatte โ ein ganzes Haus zum lachenden Gesicht zu machen. Viel Witz brachte dagegen der โTag des jรผdischen Humorโ in Wachwitz, wo Kรผf Kaufmann die Lacher auf seiner Seite hatte.

Foto: pixelfis.ch
In Pillnitz luden die frรถhlichen Bilder von Markuss Gรถpfert, die witzigen โRauchschwalbenโ von Carsten Bรผrger, die kuriosen Zeichnungen von Karl Siegemund und der Zweiklang zwischen Natur und Humor im Park zum Schmunzeln ein. Das Abschlusskonzert fand ein Wetterfenster, aus dem Ilse Bรคhnert ihre Weltreise zelebrierte. Tom Pauls brilliant in vielen internationalen Rollen zwischen frรถhlichen klassischen Klรคngen des auch schon als Elbhang-Philharmonie eingemeindeten Orchesters โ richtig: Elbland Philharmonie Sachsen unter GMD Christian Voss.

Foto: Holger Friebel
In Loschwitz brachte die neue Idee eines gemeinsamen Finales in der von Florian Mayer moderierten โLosch-Vegas-Showโ einen Abschluss-Knรผller: AnnaMateur, Andreas Gundlach und Birgit Schaller, Tim Schreiber und Jan Heinke, die Jindrich Staidel Combo, Dieter Beckert u. a. waren dabei… Die Hymne โLosch-Witzโ nach der Melodie des Beatles-Songs โHey Judeโ war ein herzerwรคrmendes Stรผck nach diesem Regentag.

Foto: pixelfis.ch
Ein groรer Dank geht an Geschรคftsfรผhrerin Jorinde Unger, die nach dem Fest diese Tรคtigkeit beendet. An ihrer Seite hatte Programmkoordinatorin Ulrike Schรผler ihre Elbhangfest-Premiere โ Gratulation! Und die junge Frauenpower im Organiยญsationsbรผro wurde charmant, freundlich und humorvoll komplettiert durch Friederike Mรผller, Lisa Kรถhler und Katja Kruglikova โ Danke!!! Ab Juli ist die aus dem Mutterschaftsurlaub zurรผckgekehrte Mandy Mitter wieder in der Funktion als Geschรคftsfรผhrerin tรคtig. Herzlich willkommen!
Ein schlechter Witz?
Oberbรผrgermeisterin will das 25. Elbhangfest โ700 Jahre Loschwitzโ wegen der OB-Nachwahl verschieben lassen
Drei Tage vor dem eben zu Ende gegangenen Elbhangfest flatterte ein Brief aus dem Rathaus ins Organisations-Bรผro. Tenor:
- Die Anregung des Vereins, die OB-Nachwahl 2015 am Wochenende nach dem Fest durchzufรผhren, wird abgeschmettert.
- Negative Anwort auf die Frage, ob bei โ700 Jahre Loschwitzโ eine Sperrung des Blauen Wunders zugunsten einer groรen Veranstaltung auf dem Kรถrnerplatz denkbar wรคre: Nein, wegen Brรผckensanierung der Albertbrรผcke.
- Schlussbemerkung: Man schรคtzt das Elbhangfest als bรผrgerschaftliches Kultur-Engagement sehr.
Nach einem Vorgesprรคch mit beteiligten รmtern und der Ortsamtsleiterin hatte sich der Verein Hoffnung auf eine frรผhzeitige Verstรคndigung รผber diese Fragen mit der Stadtverwaltung gemacht. Nun das!
Neben bereits verpflichteten namhaften Kรผnstlern wie Ulla Meinecke und der 25-jรคhrigen Tradition des Elbhangfestes gibt es gerade 2015 noch einen weiteren gewichtigen Grund, das Elbhangfest an seinem Ende-Juni-Termin zu belassen: Auf den 24. Juni datiert die erste urkundliche Erwรคhnung des damaligen Dorfes Loschwitz, auf deren Basis โ700 Jahre Loschwitzโ gefeiert werden wird.
Die Verwaltung findet einen Nachwahl-Termin wichtiger. Dass die weit unter Prognosen ausgelastete neue Waldschlรถรchen-Brรผcke als Ersatzbrรผcke an einem Wochenend-Tag wohl mehr als ausreichend sein dรผrfte, hat sie nicht berรผcksichtigt. Hier stellt sich die Frage: Wer ist eigentlich fรผr wen da? Sollte eine Stadtverwaltung als bezahlte Angestellte ihrer Bรผrger nicht gerade bรผrgerschaftliches Engagement โ in diesem Fall das Elbhangfest โ nach Krรคften fรถrdern?
Das Fest 2014 hat den Slogan des Vereins โWir lieben Natur ยญ โ Wir fรถrdern Kulturโ eben erst vielfach mit Leben erfรผllt. Die Stadtverwaltung befรผrchtet die Behinderung eines Nachwahlganges und vergisst, dass am Elbhang mindestens 50.000 Bรผrger ein selbstorganisiertes Fest in 25 Jahren zu einem Aushรคngeschild dieser Stadt haben werden lassen, zu einer Tradition mit einem festen Termin am letzten Juni-Wochenende.
Darauf haben sich die jรคhrlich anreisenden Gรคste, Hรคndler, Mitwirkenden und auch andere Feste eingerichtet. Aber das ist kein Witz: Der Elbhangfest-Verein wird sich zur Klรคrung dieses Konfliktes an den Souverรคn Dresdens wenden โ den Stadtrat.
Weitere Eindrรผcke in Wort und Bild

eine Erรถffnung des 24. Elbhangfestes nach Maร. Bei der Auffรผhrung dieser Barockoper von Francesco Cavalli stimmte einfach alles: Ein hervorragendes Zusammenspiel von Puppenspielern, Sรคngern und Musikern, weil einfallsreich, witzig und รผberraschend. Und alle drei Gruppen fรผr sich genommen waren hervorragende Kรผnstler. Buchty a Loutky, die Prager Puppenspieltruppe, setzte die wirre Handlung genial mit Marionetten um und band die Sรคnger gekonnt in ihr Spiel ein. Aber auch die Sรคnger waren genial und zeigten ein รผberraschendes Stimmvolumen, das im Einzelfall vom Bassbariton bis zum Countertenor reichte. Hinzu kam unter Leitung von Sebastian Knebel das Collegium Marianum, Prag, das ebenfalls seine historischen Instrumente auf das feinste beherrschte. So konnte man eine Barockoper ohne Staub und starre Gestik ganz erfrischend heutig erleben und das Loschwitzer Kirchengemรคuer nahm noch weitere ungewohnte Klรคnge auf, nรคmlich tosenden Beifall und Bravo-Rufe!
Foto und Text: Sonja Bernstengel

brachten trotz Regengรผssen am Sonntagnachmittag die Wachwitzer Zuschauer zum Lachen. รber eine Stunde prรคsentierte der bekannte Kabarettist, Autor, Regisseur und politisch stark engagierte Kรผf Kaufmann jรผdische Witze und das mit seinem unvergleichbarem Akzent und Charme! Er las auch Auszรผge aus seinem Buch โWodka ist immer koscherโ, in dem er das Trinken und das Leben in seinem Geburtsland beschreibt.
Ein gemerkter Witz zum Thema: โWarum trinkt der Russe Wodka, der Deutsche Bier und der Franzose Wein? Damit man die Vรถlker an ihren Fahnen erkennen kann…
Foto und Text: Sonja Bernstengel

Wenn man einstmals beim Hohnsteiner Kasper nur ha-ha-ha machte und leicht schmunzelte, bebte am Sonntagnachmittag beim Spiel von Detlef Heinichen das Wachwitzer Theaterzelt! Nicht nur die Kleinen unterstรผtzten lautstark ihren Kasper gegen den Teufel und den habgierigen Mรผller, auch die Groรen amรผsierten sich รผber den Hรถllenfรผrsten auf einer Harley Davidson, Typ 08 15…
Foto und Text: Sonja Bernstengel

Als wir โjรผngstโ im Wachwitzgrund waren..
Die Elbhangfest-Macher achten auch aus organisatorischen Grรผnden darauf, dass das Fest nicht รผberelbisch ausufert. Aber dessen ungeachtet kommen die Blasewitzer in hellen Scharen, und ganz helle Kรถpfe zieht es in den Park der ehemaligen Villa Dr. med. Jรผngst im Wachwitzgrund 54. Hatte doch der angesehene Frauenarzt nach dem Krieg eine gynรคkologische Praxis in der Blasewitzer Justinenstraรe und zugleich eine begehrte Klinik in seinem Haus im Wachwitzgrund. Wer Glรผck hatte, konnte beim diesjรคhrigen Gartenfest, verziert mit Kunstwerken von Luise Kallweit und Hans-Volker Mixsa, sogar Gรคste treffen, die einst in diesem Haus glรผcklich zur Welt gekommen waren. Und ein Blasewitzer Besucher fand heraus, dass vor etwa 100 Jahren der Blasewitzer Architekt Karl Emil Scherz am Haus mitgebaut hatte. Potz Blitz mochte man da rufen, schwieg aber lieber, um den betรถrenden Geigentรถnen der zwรถlfjรคhrigen Tochter des Hauses auf der Terrasse zu lauschen oder sich der Kaffeetafel und den Kunstwerken hinzugeben. Und im Kรผnstlergesprรคch wurde offenbar, dass Hans-Volker Mixsa sich derzeit mit der Neugestaltung des Altarraumes der evangelischen Kirche auf dem Weiรen Hirsch beschรคftigt. Da ist es doch gerechtfertigt, dem โGesamtkunstwerk Elbhangโ ein Loblied zu singen.
Foto: J. Frohse, Text: Dietrich Buschbeck