Dein Warenkorb ist gerade leer!
Editorial Oktober 2018
Heimat kรถnnte etwas Selbstverstรคndliches sein: Man wohnt, wo man geboren wurde. Ist es aber nicht. Heute sind stรคndige Umzรผge normal. Viele zieht es nach Dresden auf der Suche nach dem Job oder dem Ort fรผr den Lebensabend. Andere kommen auf der Flucht vor Verfolgung, Krieg oder Armut her โ was wieder Andere stรถrt.

Doch Vรถlkerwanderung war immer. Auch die Sachsen kamen einst von ganz woanders hierher. Meine Mutter musste als Kind 1945 aus Breslau fliehen und fand hier Heimat. Diverse ยปWirtschaftsflรผchtlingeยซ โ oder nach Gewinn oder Amt Strebende โ kamen vor und nach 1990.
Unsere Stadtgesellschaft wird sehr รผber ihre ยปRisseยซ wahrgenommen. Sind diese zwangslรคufig wie Falten auf einer alten Haut?
- Heimat ist Vielfalt: Bernd Beyer lebt in Blasewitz und kรผmmert sich um Friedhรถfe (Seite 16).
- Loschยญwitzer Kinder haben ยปihrenยซ Stadtplan gestaltet (Seite 8). Dieser zeigt auch ein Kรผnstlerdorf: Mit einem Kunstrundgang (Seite 24) macht es der Kunstverein Alte Feuerwache aktuell deutlich.
- Man trifft sich auf dem Wochenmarkt (Seite 25).
- Elektro-Goldbach feiert 35 Jahre (Seite 26).
- Die Blinde Christa Walther aus Bรผhlau erinnert sich an die Geschichte des heutigen ยปCafรฉ Heiderandยซ (Seite 28).
- Der Pillnitzer Georg Nitzsche fรผhrte einst eine renommierte Bilderrahmen- und Spiegelfabrik (Seite 18).
ยปDie Gemeinschaft in der Nachbarschaft zรคhltโฆยซ sagt Therese Jรคger in einer Ausstellung im ยปBrรคustรผbelยซ, geschaffen vom Ehepaar Munzinger-Brandt, das selbst geprรคgt ist von einer besonderen deutsch-deutschen Familiengeschichte โ siehe auch Loschwitz-Buch Seite 764 โ und sich der ยปHeimatยซ mit dem liebevollen Blick auf Einzelschicksale widmete (Seite 3).
Denn nur sich im direkten Gesprรคch miteinander zu beschรคftigen hilft, voneinander zu wissen, ein echtes Miteinander zu erleben. Heimat ist Geoprofil plus die Summe der anwesenden Lebensformen. Mein Vorschlag: Laden Sie doch mal lhre Nachbarn zum Essen ein!